Russlanddeutsche Kulturgeschichte
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Enzyklopädie „Deutsche Autoren Russlands“ von Edmund Mater
Russlanddeutsche Kulturgeschichte
Enzyklopädie „Deutsche Autoren Russlands“ von Edmund Mater
Dr. Wendelin Mangold:
"Edmund Mater hat mit seiner achtbändigen Enzyklopädie „Deutsche Autoren Russlands“ ein einmaliges Nachschlagewerk geschaffen, damit hat er Tausende in Vergessenheit geratene russlanddeutsche Autoren in Erinnerung gerufen, ihr Leben und Schaffen skizziert und die wichtigsten Quellen angeführt.
In zwanzig Jahren unermüdlicher selbstloser Arbeit hat Edmund Mater unzählige Bücher gesichtet, unendlich viel recherchiert, viele Tage in Bibliotheken und Archiven gearbeitet und auf privater Basis Reisen ins Herkunftsland der Autoren (Russland, Ukraine, Kasachstan, Kirgistan u. a.) und Herkunftsorte (Almaty, Bischkek, Kiew, Shitomir, Omsk, Irkutsk, Kaliningrad u. a.) unternommen.
Inzwischen ist sein Werk in breiten Kreisen bekannt und anerkannt geworden, sowohl in Deutschland als auch in Russland und in einer ganzen Reihe von Ländern bis Amerika, Kanada und Japan. Studenten, Doktoranden und Wissenschaftler weltweit benutzen inzwischen sein Werk als unschätzbare Quelle bei der Vorbereitung von Diplomarbeiten, Referaten und Dissertationen.
Die Herausgabe des Originalwerks von Edmund Mater ist längst überfällig geworden, es ist sehr wichtig als ein unerlässliches Dokument der Geschichte, Kultur, Kunst und Literatur der Russlanddeutschen sowohl hierzulande als auch in Russland und in der gesamten Welt. Es ist wichtig für die Stärkung des Bewusstseins und der Mentalität der Russlanddeutschen. Die Russlanddeutschen können stolz sein auf die Leistungen ihrer Landsleute sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Die Enzyklopädie von Edmund Mater schlägt eine Brücke zwischen den älteren und jüngeren Generationen der Russlanddeutschen und zwischen Ländern und Völkern, in erster Reihe zwischen Deutschland und Russland, zwischen den Deutschen und den Russen."
Rose Steinmark, Publizistin, Übersetzerin:
"Die Enzyklopädie „Deutsche Autoren Russlands“ ist die bisher vollständigste und umfangreichste Sammlung von Daten, Werken und Biografien bekannter Persönlichkeiten deutscher Herkunft, die in allen Bereichen der Wissenschaft, Geschichte, Literatur und Kultur tiefe Spuren in der Geschichte Russlands hinterlassen haben. Sie beinhaltet Namen von Wissenschaftler, Kulturschaffender, Schriftsteller Ärzte, Physiker, Chemiker, Geodäten, Politiker, usw., die in Russland lebten, arbeiteten und zusammen mit anderen Völkern diesen großen Staat aufbauten und den Progress des Landes ankurbelten.
Dem Autor der Enzyklopädie Edmund Mater gelang es, ein Werk zu schaffen, das es in unserer russlanddeutschen Medienwelt noch nie gab. Etwa drei Jahrzehnten trug er Teilchen der russlanddeutschen Geschichte zusammen und schuf damit sein Lebenswerk, auf das wir alle sehr stolz sein können.
Sein Werk besteht heute aus 8 (acht) Bänden, in denen über 6000 (sechstausend) Namen festgehalten sind. Durchdacht aufgebaut und inhaltlich zusammenhängend entspricht es allen wissenschaftlichen Forderungen der Enzyklopädien: Es enthält Angaben von Quellen, ist nach alphabetischer Reihenfolge aufgebaut und anschaulich mit Porträts, Bildern und Zeichnungen bestickt. Die Texte sind zum großen Teil zweisprachig präsentiert – in Russisch und in Deutsch, wodurch der Zugang zur gesammelten Information für einen größeren Kreis von interessierten Leser erleichtert wird und ihnen damit auf der Suche nach bestimmten Personen gute Hilfe leisten kann.
Leider existiert diese eindrucksvolle Schöpfung des Autors heutzutage nur in digitaler Form. Obwohl die Menschheit gegenwärtig gut mit digitalen Medien zurechtkommt, ist es doch ziemlich umständlich und aufwändig an die gefragten Information zu kommen. Es lauert auch die Gefahr, dass die Enzyklopädie eines Tages in den Internetweiten verschwinden kann. Und es wäre äußerst bedauerlich, wenn es dazu käme. Daher besteht die dringende Notwendigkeit, diese exzellente Arbeit auf Papier festzuhalten, die Bände in einem Verlag herauszugeben und dadurch der internationalen Öffentlichkeit einen repräsentativen Teil unserer russlanddeutschen Geschichte gängig zu machen."Eingabe für Internet Suchmaschinen: Edmund Mater Enzyklopädie
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Erzählung „Ein Haus für dich“ von Hugo Wormsbecher
Russlanddeutsche Kulturgeschichte
Der rumäniendeutsche Schriftsteller Ingmar Brantsch (* 1940; † 2013) über die Erzählung „Ein Haus für dich“ von Hugo Wormsbecher:
„Die poetisch dichteste Erzählung dürfte „Ein Haus für dich“ sein. Ein realsozialistischer Parzival und Don Quichotte in ein und derselben Gestalt baut ein Haus wie ein Heiligtum für seine große Liebe. Doch vor lauter Arbeit versäumt er es, seine Liebe zu offenbaren und muss zweimal erleben, wie seine Angebetete in unglückliche Beziehungen schlittert. Dieses Prosastück ist auch eine Anspielung auf die Gefahren, welche die Tugenden der Russlanddeutschen — Tüchtigkeit, Ausdauer und eiserner Arbeitseifer, selbst unter härtesten Bedingungen — in sich bergen. Ihr bescheidener Wohlstand, ihre Häuschen, Gärten und später auch Autos fördern mitunter den Vertreibungsdruck, da nicht wenige — häufig Funktionäre — billig an diese Früchte des Fleißes der Russlanddeutschen kommen wollen.“
Originalzeichnung aus dem Jahr 1965, die die Veröffentlichung dieser Erzählung in der Zeitung ‚Neues Leben‘ illustrierte. Neues Leben‘ war die in Russland herausgegebene Zeitung der Russlanddeutschen, die damals als „Sowjetdeutsche“ hießen.
Die Erzählung auf Deutsch und Russisch:
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Hugo Wormsbechers Erzählung „Unser Hof“ – ein Meilenstein der russlanddeutschen Literatur
Prof. Dr. Carsten Gansel
„Hugo Wormsbechers Erzählung „Unser Hof“, die 1969 entstand und 1984 im Almanach „Heimatliche Weiten“ in Moskau erschien, kann als eine Pionierleistung der russlanddeutschen Literatur gelten. …
Wormbechers Erzählung selbst war bereits 1969 entstanden, aber eine Veröffentlichung wurde erst in den 1980er Jahren möglich. Zwar hatte die Literaturabteilung des ZK der KPdSU Ende der 1960er Jahre den Text, der damals noch den Titel „Vaters Spur“ trug, insgesamt durchaus positiv bewertet, aber der Autor sollte Veränderungen vornehmen, die an die Substanz gegangen wären. 1984 schien es endlich so weit zu sein, das längst überfällige Thema in das kollektive Gedächtnis einzuspeisen. Denn „Unser Hof“ erzählt von den fatalen Folgen der Zwangsrekrutierung in die Trudarmee und geht dem Schicksal einer russlanddeutschen Familie im Zweiten Weltkrieg nach. Zur Sprache kommt damit die Deportation der Russlanddeutschen unter Stalin. Doch auch 1984 war eine Publikation des Textes heikel und konnte für den Autor fatale Folgen haben. …
Hugo Wormsbecher entscheidet sich, das Geschehen konsequent aus der Perspektive eines Kindes zu schildern. Dass Ereignisse aus der Sicht des kindlichen Erlebens erfasst werden, wird bereits zu Beginn des Textes mit der ersten Kapitelüberschrift deutlich, die „Vatis Fußtapfen“ lautet. Über den kindlichen Ich-Erzähler wird das Trauma einer wolgadeutschen Familie erzählt, die durch die Stalinschen Entscheidungen zugrunde geht. Es beginnt mit dem Verlust der Heimat in der Wolgarepublik, mithin der Deportation der Familie in einen Teil der Sowjetunion, der ungenannt bleibt. …
Mit der Erzählung „Unser Hof“ hat Hugo Wormsbecher einen herausragenden Text geschaffen, der in den Kanon der deutschen wie der russischen Literatur gehört.“Den ganzen Text lesen: {phocadownload view=file|id=47|text=Hugo Wormsbechers Erzählung „Unser Hof“ – ein Meilenstein der russlanddeutschen Literatur|target=s}